Seit sieben Wochen durchstöbert Marcus Uhlig die RWO-Geschäftsstelle, um sich ein perfektes Bild rund um den Viertligisten Rot-Weiß Oberhausen zu machen. Er will ideal vorbereitet in seinen Job gehen, falls er dann vom neuen Aufsichtsrat nach der Mitgliederversammlung am 20. Januar 2025 zum neuen RWO-Vorstandschef ernannt werden sollte.
Alles deutet darauf hin, dass es so kommen wird. Der 53-Jährige betont jedenfalls gegenüber dieser Redaktion, dass er dies machen und mithelfen möchte, RWO einen Schritt nach vorne zu bringen - Richtung 3. Liga.
In diese Spielklasse führte Uhlig seinen Ex-Klub Rot-Weiss Essen. Der ehemalige RWE-Vorstand würde dann am 22. März 2025 (Samstag, 14 Uhr) als RWO-Boss auf RWE treffen. Denn dann sind die Essener zum Niederrheinpokal-Halbfinale im Stadion Niederrhein zu Gast.
Unabhängig davon, ob Uhlig nun RWO-Vorstandschef wird oder nicht, weiß er natürlich als langjähriger Fußball-Funktionär schon jetzt, wie wichtig dieses Spiel für beide Vereine ist. Auch und vor allem aus finanzieller Sicht.
Mein Fan-Herz ist gerade so, wie wahrscheinlich bei vielen tausend anderen auch, besorgt. Ich glaube, besorgt, das ist das richtige Wort. Wenn ich die Spiele schaue, dann jubele ich vor dem TV-Gerät, wenn RWE trifft und bin sauer, wenn sie ein Gegentor kassieren. Das ist eigentlich genauso wie damals als Vorstandschef - die Emotionalität hat nicht nachgelassen.
Marcus Uhlig
"RWO gegen RWE im Niederrheinpokal: Das Spiel wird mit Sicherheit ausverkauft sein und es wird auch keinen Tausch des Heimrechts geben. Ich kenne die aktuellen Zahlen von Rot-Weiss Essen nicht. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, weil das immer für RWE so war, dass ein Weiterkommen ins Niederrheinpokal-Finale und eine DFB-Pokal-Qualifikation enorm wichtig sind. Das wäre für RWO noch bedeutender. Der Sieger aus diesem Halbfinale muss beziehungsweise darf dann ja noch ein Spiel bestreiten. Wahrscheinlich gegen den MSV Duisburg und mit großer Wahrscheinlichkeit dann in Duisburg vor vielleicht 30.000 Zuschauern. Das hat dann auch noch einmal einen enormen wirtschaftlichen Effekt. Erst das Halbfinale und dann das Finale in Duisburg: da ginge es dann für RWO und RWE schon um rund 250.000 Euro", erklärt Uhlig.
In dem langen Gespräch mit RevierSport wollte Uhlig - zumindest offiziell - sich wenig bis gar nicht zu seiner "großen Liebe" Rot-Weiss Essen äußern.
Doch diese Sätze zum Ist-Zustand des abstiegsbedrohten Drittligisten ließ er sich dann doch noch entlocken. Uhlig: "Mein Fan-Herz ist gerade so, wie wahrscheinlich bei vielen tausend anderen auch, besorgt. Ich glaube, besorgt, das ist das richtige Wort. Wenn ich die Spiele schaue, dann jubele ich vor dem TV-Gerät, wenn RWE trifft und bin sauer, wenn sie ein Gegentor kassieren. Das ist eigentlich genauso wie damals als Vorstandschef - die Emotionalität hat nicht nachgelassen."
Spätestens als RWO-Boss dürfte dies dann doch der Fall sein. Denn dann wird Uhlig seinen kompletten Fokus und alle Energie nur RWO widmen. Da bleibt kaum Zeit, um RWE-Spiele zu schauen.